
160 km Weitwanderweg „Kerry-Way“ in neun Etappen gemeistert
Die Schönheiten der rauen westirischen Region Kerry zu Fuß erlebt und genossen
Nach positiven Erfahrungen der achttägigen Wanderreise vor einem Jahr auf einem der beliebtesten irischen Fernwanderwege organisierte der Wanderwart des Rhönklub-Zweigvereins Mellrichstadt, Wolfgang Feiler, das Abenteuer „Kerry-Way“ ein zweites Mal. Während im Mai letzten Jahres nur sechs Etappen im Programm gestanden hatten, wagte er sich dieses Jahr an alle neun Teilabschnitte des rund zweihundert Kilometer langen Rundwanderwegs. Alle elf leistungsmäßig stark geforderten Rhönwanderer waren hellauf begeistert von dieser Weitwanderung auf der Halbinsel Iveragh in der Grafschaft Kerry, insbesondere von Natur, Kultur und den Menschen.
Für so eine aufwändige Wanderreise muss man viele Monate vorher bis ins Detail planen, recherchieren, organisieren und vorab zahlreiche Buchungen vornehmen. Weil Irland viel kleinteiliger ist als zuhause gewohnt, war die Teilnehmerzahl von vorneherein begrenzt auf ein Dutzend Personen. Denn in Kerry gibt es nur wenige Herbergen, Speisegaststätten und Pubs, die größere Gruppen aufnehmen können. Zudem waren der Flug, die Unterbringung und der Gepäcktransport vorzubereiten – und alles zu annehmbaren Preisen. So wurde ein Pkw-Kombi gebucht und ein Fahrer geworben, der sich im Linksverkehr auf engen und kurvenreichen Straßen sicher mit Navi-Hilfe von Unterkunft zu Unterkunft laviert. Vom Hostel bis zum 4-Sterne-Hotel waren alle Übernachtungsmöglichkeiten im Angebot.
Die Flugtickets mussten die Teilnehmer/innen selbst buchen, geflogen wurde vom Flugplatz Frankfurt-Hahn (Hunsrück) nach Kerry Airport und retour. Zur ersten Unterkunft in Killarney ging es vom nahegelegenen Flugplatz Kerry per Taxen. Schon nach dem ersten Abendessen in einem Pub konnte die kultische irische Folkmusic erstmals live genossen werden. Auch aus vielen anderen Pubs in Killarney ertönte diese beeindruckende temperamentvolle Musik am Abend. Dieser erste kulturelle Höhepunkt machte Spaß und Lust auf mehr authentische handgemachte und ausdrucksstark gespielte traditionelle Musik. An den Folgetagen durften die Rhöner noch an weiteren Orten solche Liveacts miterleben.
Die Wanderreise war gespickt mit vielen Höhepunkten. Der erste Wandertag von Killarney bis zum Hostel im Black Valley beinhaltete auch eine Bootstour über drei Seen mit Kanalverbindungen in einzigartiger Seen- und Felsenlandschaft. Getrübt wurde dieses Highlight etwas durch Regen und Wind. Im Hostel angekommen wurde der Gemeinschaftsgeist gleich gestärkt durch das gemeinsame Zubereiten von Abendessen und Frühstück.
Regen und Wind waren auch an den Folgetagen relativ häufig Begleiter der Rhöner Wanderfreunde. Darauf gut vorbereitet tat das dem tollen Wandererlebnis keinen Abbruch. Umso mehr konnte man die Sonnenstunden und -tage dann genießen, desgleichen die atemberaubenden Ausblicke von den Anhöhen auf die kaum bewaldete klüftige Grünlandschaft, auf die grandiose Bergkulisse ringsum (bis zu 1000 Meter hoch), auf idyllische Bergseen, Niederwälder, Moore, Gehöfte und Siedlungen, üppig beweidete Bergwiesen und auf die zerklüftete raue Atlantikküste.
Etappenziele waren noch Glencar, Glenbeigh, Cahersiveen, Waterville, Caherdaniel, Sneem und Kenmare. Die Halbinselumrundung endete erneut in Killarney. Der sechste und zwölfte Tag standen zur Regeneration zur freien Verfügung. Den ersten Ruhetag nutzte eine kleine Gruppe zu einer eindrucksvollen Radtour auf und über die vor Knightstown und Portmagee gelegene besiedelte Insel Valentia, die mit herrlichen Landschaften und Fernsichten glänzte.
Mit An- und Abreise waren die robusten Rhönwanderer dreizehn Tage gemeinsam unterwegs, zeigten sich als gutes Team, meisterten viele Anstrengungen und landeten voller grandioser Eindrücke und Erlebnisse begeistert und wohlbehalten wieder in der Heimat. Der Kerry-Way bleibt ein unvergessliches Erlebnis, das sowohl viel landschaftliche Schönheit als auch bleibende Eindrücke in die irische Kultur bot. Die Wandergruppe wird sich am 25. Oktober im Mellrichstädter Treffpunkt zu einem Bilderabend wiedersehen.














